Willkommen in Alexandria
Rekonstruktion: Der Leuchtturm von Alexandria.
Blick über die Skyline von Alexandria.

Neuesten archäologischen Analysen zufolge war der Ort bereits von etwa 2700 bis 2200 v. Chr. besiedelt. Eine zweite Blüte erlebte die Region von 1000 bis 800 v. Chr. Die griechische Stadt Alexandria wurde im April 331 v. Chr. von Alexander dem Grossen gegründet und geplant, dieser bekam sie aber selbst nie zu Gesicht. Obwohl im Verlauf des Alexanderzugs noch andere Städte gleichen Namens gegründet wurden (etwa im Iran oder an der Grenze zu Indien), sollte dieses Alexandria das bedeutendste von allen werden. Nach seinem frühen Tod wurde Alexander hier in einem Mausoleum begraben. In den folgenden Jahren erlangten die Ptolemäer die Herrschaft über Ägypten und behielten Alexandria als Hauptstadt bei. Unter ihrer Herrschaft wurde Alexandria rasch zu einer der berühmtesten Städte in der ganzen griechischen Welt. Das wichtigste der fünf Stadtviertel war das Brucheion mit dem Königspalast. Von Bedeutung der Stadt zeugten vor allem der Pharos von Alexandria, ein von Sostratos von Knidos zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr., etwa um 300 bis 279, erbauter Leuchtturm von Alexandria an der Hafeneinfahrt, der zu den sieben Weltwundern der Antike zählt, sowie die Bibliothek von Alexandria, die damals mit ca. 700.000 Schriftrollen die größte der Welt war.

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Links und rechts: Die Antike Universität Ptolemäus in Alexandria.

Im Jahre 30 v. Chr. wurde Alexandria von Octavian eingenommen, der sich in einem Machtkampf im römischen Reich durchgesetzt hatte, und – wie ganz Ägypten – dem Imperium Romanum einverleibt. Auch in römischer Zeit blieb die Bedeutung Alexandrias fast ungebrochen; es war zeitweilig nach Rom die zweitgrößte Stadt der Welt und gab der Alexandrinischen Periode ihren Namen. Ebenso war die Bevölkerungsdichte der Stadt für antike Verhältnisse enorm: Diodor berichtet von 300.000 freien Einwohnern in späthellenistischer Zeit, während moderne Schätzungen von bis zu 500.000 Einwohnern in spätrömischer Zeit ausgehen. Auch zahlreiche Juden lebten in der Stadt. In den antiken Quellen wird die Bevölkerung als traditionell leicht erregbar beschrieben, was auch zu zahlreichen Aufständen führte.

Alexandria Antike Universität Ptolemäus
Am Tempel bei der Pompejussäule sind noch die Sphinxen des Eingangsportals zu sehen.
Wir am ehemalige Theater Komeldeka.
Die Statue Muhammed Ali Pascha
Die Statue Muhammed Ali Pascha.
In der Nähe der Strand-Promenade.

Im Jahre 415 wurde die Philosophin und Wissenschaftlerin Hypatia von einem christlichen Mob ermordet und damit "das letzte Überbleibsel der Ketzerei aus der Stadt entfernt", wie der christliche Autor Johannes von Nikiu später schrieb. Der zeitgenössische christliche Historiker Sokrates schrieb dagegen: "Mit Sicherheit kann nichts weiter entfernt sein vom Geist des Christentums, als das Zulassen von Massakern, Gewalttaten und Misshandlungen dieser Art."

Links: Die Reliquien der heiligen Sabina. Rechts: Grabmal eines islamischen Heiligen.
König Faruk ließ sich in Alexandria einen Palast errichten
König Faruk ließ sich in Alexandria einen Palast errichten. Eine der vielen Sphinx-Figuren in Alexandria.
Die Zitadelle in Alexandria
Die Zitadelle in Alexandria

Alexandria blieb während der gesamten Spätantike ein wichtiges urbanes und kulturelles Zentrum, vor allem auch in Hinblick auf christlich-theologische Fragen. Die "Hochschule" von Alexandria öffnete sich zudem, anders als etwa die von Athen, relativ schnell dem Christentum. Alexandria war nach Konstantinopel und neben Antiochia am Orontes die bedeutendste Stadt des Oströmischen Reiches. Ägypten wurde 619 von den Sassaniden erobert, doch nach 628 erhielt Ostrom/Byzanz das Land zurück. 642 ging die Stadt dem Reich dann aber endgültig verloren – sie fiel in die Hände der Araber.

Links: Das Fort Qaitbey. Rechts: Die Universität in Alexandria.
Alexander der Grosse liegt in Alexandria begraben.

(Bild neben links: Alexander der Grosse liegt in Alexandria begraben). Die Stadt blieb durch das ganze Mittelalter bis in die Neuzeit ein wichtiger Hafen, verlor aber zunehmend an politischer Bedeutung. Dies wurde insbesondere durch den Aufstieg anderer Städte wie Konstantinopel im Byzantinischem Reich und Kairo unter den Arabern bedingt. Der Wiederaufstieg vom eher unbedeutenden Fischerstädtchen zur Metropole setzte im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung ein.

Die Strandpromenade in Alexandria am Tage und am Abend.
Die Stanley Brücke und bei Nacht.

Die Lage nahe der Sues-Verbindung nach Indien weckte das Interesse der europäischen Kolonialmächte; so landete Napoleon 1798 mit einer Expedition bei Alexandria, schlug die Mamelukken, verlor aber beim nahen Abukir eine Schlacht gegen die Briten. Der französische Einfluss wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch eine quasikoloniale Herrschaft der Briten über Ägypten abgelöst, die sich auch in den Besitz des Suezkanals brachten.

Der Muezzin hat gerufen und alle fallen nieder zum AbendgebetAlexandria Sagan
Der Muezzin hat gerufen und alle fallen nieder zum Abendgebet. Rechts: Alexandria Sagan.
Unser Hotel in Alexandria.

Heute wird über den Hafen Alexandrias drei Viertel des ägyptischen Exports abgewickelt. Die Stadt ist mit ihrer Textilindustrie, dem Fahrzeugbau, der chemischen Industrie, der Nahrungsmittelindustrie und einer Erdölraffinerie zweitgrößter Industrie -Standort Ägyptens; außerdem verfügt Alexandria über einen internationalen Flughafen, sowie Anbindung an das ägyptische Stras-sen- und Eisenbahnnetz. Das Stadtbild zeigt sich heute zweigeteilt: Die Altstadt zwischen den beiden Hafenbecken ist geprägt von engen Gassen und Basaren, während die Neustadt auf dem Festland eher westlich und modern wirkt. Im April 2002 wurde ein neues Bibliotheksgebäude eröffnet, die Bibliotheca Alexandrina. Sie wurde mit Hilfe der Vereinten Nationen gebaut. Im Jahre 2005 wurden im Mittelmeer vor Alexandria von Taucher-Archäologen alte versunkene Hafenanlagen aus vermutlich ptolemäischer Zeit entdeckt.

Wir dachten zwei Tage würden genügen, um das Wichtigeste von Alexandria zu sehen, doch sahen wir uns leider getäuscht, denn die Stadt war so reich an Sehenswürdigkeiten, dass wir uns entschlossen noch zwei Tage zu bleiben, um dann weiterzureisen zu den Pyramiden in Gizeh.

Zu den Pyramiden von Gizeh