In der Nähe des Yassan Shopping-Centers in Bandar Seri Bergawan
In der Nähe des Yassan Shopping-Centers in Bandar Seri Bergawan.
Vor dem Shopping Complex
Vor dem Shopping Complex

Bandar Seri Begawan (malaiisch für Hafen des verehrten Herrschers, bis 1970 Brunei) ist die Hauptstadt von Brunei und hat etwa 56.000 Einwohner. Es liegt an der Mündung des Limbang in das Südchinesische Meer. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen der Palast des Sultans von Brunei, der Istana Nurul Iman, der mit mehr als 1.800 Zimmern und 200.000 m² überbauter Fläche als größter Palast der Welt gilt und die Omar Ali Saifuddin Mosque, die 1958 erbaut wurde. Nahe der Moschee befindet sich Kampong Ayer (deutsch "Wasserdorf"), ein auf Stelzen über dem Wasser erbautes Dorf mit eigener Schule für über die Hälfte der Bewohner Bandar Seri Begawans.

Meine Frau und ich an den Treppen des Yassan Shopping Complex'
Meine Frau und ich an den Treppen des Yassan Shopping Complex
Im exlusiven Shopping Complex
Im exlusiven Shopping Complex.
Vom Yassir Complex zum Palast des Sultans - aber upppsss, man musste einen anderen Weg nehmen- siehe unten

Vom Yassir Complex zum Palast des Sultans - aber upppsss, man musste einen anderen Weg nehmen- siehe unten.

Anglicanische Kirche

Auf dem Weg zum Palast des Sultans. Man konnte nicht direkt durchgehen weshalb wir aussen herum mussten.

Ein Königreich der unverhofften Schätze?

Jeder fragt nach dem reichsten Mann der Welt. Wo er wohnt, wie er wohnt und was er mit all seinem Geld macht. Dabei stimmt das Krösus-Image ja nur noch bedingt: Seit die einst 'jungen Wilden' der Computer-Generation vom Schlage eines Bill Gates die Spitzenplätze im Geldadel belegen, ist der erste Platz unseres Sultans Geschichte. Das ändert aber nichts daran, dass viele Gäste Brunei in erster Linie mit dem märchenhaften Reichtum von Sultan Haji Hassanal Bolkiah Muizzidin Waddaulah gleichsetzen. Man träumt von prächtigen Palästen, schönen Frauen, Heerscharen von Dienern, einem Leben ohne Sorgen.

Schon lange nicht mehr der reichste Mann der Welt. Aber Klimmzüge am Brotkasten müssen beide noch nicht machen.

Es war alles perfekt geplant - nur der Himmel spielte nicht mit: Der südostasiatische Öl-Staat Brunei feierte eine prunkvolle Märchenhochzeit im Regen. Kronprinz Pg Muda Hj Al Muhtadee Billah Bolkiah (30) gab in einer Jahrhunderte alten Zeremonie der 17 Jahre alten Schülerin Dayangku Sarah binti Pengiran Salleh Ab Rahaman das Jawort. Mehrere tausend Gäste aus aller Welt wohnten der umgerechnet rund vier Millionen Euro teuren Vermählung bei. Anschließend präsentierte sich das Paar an der Spitze eines Autokorsos aus mehr als 100 Fahrzeugen Tausenden von jubelnden Untertanen. Die hielten völlig durchnässt an den Straßenrändern tapfer aus. Immerhin galt die Hochzeit als das Ereignis des Jahres. Die Braut trug ein traditionelles malaiisches Gewand in Saphirblau und einen bis zum Boden reichenden Schleier. Der Kronprinz war ebenfalls in der Tradition seiner Heimat gekleidet. Dazu trug er einen goldenen Kopfschmuck.

Von der Ferne sahen wir ihn schon mit seinen goldenen Kuppeln.

Uns bleiben aber schöne Erinnerungen an die Paläste und Moscheen wie aus Tausendundeiner Nacht, die das Bild von Bandar Seri Begawan prägen. Doch die Hauptstadt begeisterte uns nicht nur mit raffinierter Architektur - darunter die Moscheen Imar Ali Saifuddien und Jame' Asr Hassanal Bolkihia sowie der Palast der First Lady -, sondern auch durch ursprüngliche Märkte, reizvolle Parkanlagen und Museen, die über Leben und Geschichte der Herrscherfamilie, aber auch des einfachen Volkes erzählen. In der Ausstellung der königlichen Insignien kommt man dem Sultan am nächsten. Dort erfährt man auch viel über Prunk und Traditionen am Hof. Jahrzehntelang, so erfährt man in Gesprächen, hat der Sultan seinen unermesslichen Reichtum, den er dem Erdöl verdankt, auch zum Wohl seines Volkes eingesetzt. Armut war unbekannt, Bildung für alle möglich. Heute, wo die Geldquellen nicht mehr ganz so üppig sprudeln und Misswirtschaft im oberen Zirkel der Macht Kapital in zweistelliger Milliardenhöhe in den Sand setzte, wird gespart - zuerst an den Leistungen für den Mann auf der Straße. Irgendwie kommt einem das aus Deutschland (Hartz IV) bekannt vor, denn auch die deutsche Regierung setzt Euros in Milliardenhöhe in den Sand und gibt sie aus für sinnlose Kriegsunterstützung. Aber sich selbst vergisst sie nicht und ist rasch dabei sich die Diäten wieder einmal zu Lasten des kleinen Mannes zu erhöhen. Und zwar nicht nur um sieben Euro im Monat, nein, sie erhöhen sich gleich einen kompletten Hartz-IV-Satz.

Der Sultanpalast am späten Abend
Der Sultanpalast am späten Abend.

Trotz allem und trotz des bereits in der High Society als 'arm' geltenden Herrschers von Brunei: Schon im Jet von Royal Brunei bekommt man einen ersten Eindruck vom fernen Sultanat. Der Islam ist Staatsreligion, also erlebt man den Flug alkoholisch trocken, was ja sowieso gesünder ist. Suren des Korans, gesungen aus den Bordlautsprechern, begleiten den Start. Passagiere der ersten Klasse machen schon an Bord Bekanntschaft mit einem Indiz vom Reichtum des Sultans. Immerhin gehört die Fluggesellschaft, wie sollte es anders sein, der Herrscherfamilie. Und wo fände man sonst vergoldete Sitzbeschläge und Wasserhähne über den Wolken?

Der Palast in der Nacht.

Spät Abends kehrten wir müde in unser Hotel zurück. Wir waren geschlaucht und wollten uns einmal richtig ausschlafen, bevor wir weiter nach Thailand flogen.

Weiterflug nach Thailand.

Nach Bangkok