Schröders letzter Mohikaner, Franz Müntefering, genannt der Totengäber. "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." - Bitte, Herr Müntefering, wenn Sie schon solch einen Unsinn von sich geben, dann zitieren sie die Bibel bitte richtig. Und Sie sind Katholik?

Müntefering gilt innerhalb seiner Partei als glühender Anhänger der Agenda 2010.

Von 1998 bis 1999 war Müntefering Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, von 2002 bis 2005 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und ab 2004 auch Bundesvorsitzender der SPD. Von 2005 bis 2007 war Müntefering Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett von Angela Merkel.

Nachdem die SPD bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 nur 23 Prozent der Stimmen erreichte, kündigte Müntefering an, auf dem SPD-Parteitag vom 13. bis 15. November 2009 in Dresden nicht mehr als Vorsitzender zu kandidieren. Zu seinem Nachfolger wurde am 13. November 2009 Sigmar Gabriel gewählt.

Großes Medienecho erregte Müntefering im Mai 2006 mit seiner Aussage: "Nur wer arbeitet, soll auch essen.", einem falschen Zitat aus dem Zweiten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher (2 Thess 3,10). Richtig übersetzt steht an dieser Stelle in der Bibel: "Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen." Herr Müntefering, was ist mit jenen die arbeiten wollen, aber keine Stelle mehr bekommen, weil sie der Wirtschaft zu alt sind???

Am 29. August 2006 äußerte Müntefering, dass es "unfair" sei,die CDU und die SPD an ihren Wahlkampfversprechen zu messen, denn beide Parteien hätten die absolute Mehrheit nicht erreicht, so dass als Maßstab allein der Koalitionsvertrag fungieren könne. Zu der Frage, warum dann jedoch eine Mehrwertsteuererhöhung um 3 Prozentpunkte von 16 auf 19 % beschlossen wurde, obwohl die CDU im Wahlkampf noch eine Erhöhung um nur 2 Prozentpunkte propagierte und die SPD eine Erhöhung sogar rundweg ausschloss, lehnten sowohl Müntefering als auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel jegliche Stellungnahme ab. Stattdessen bekräftigte Müntefering wenige Tage später noch einmal seine Aussage vor Pressevertretern. (Man kann nur Gott danken, dass SIE endlich von der Bildfläche verschwunden sind, Herr Müntefering, denn großes haben Sie nicht geleistet. Im Gegenteil. Aber das müssen Sie einmal mit Ihrem Schöpfer ausmachen, genauso wie Ihre ganze SPD-Riege.

Franz Müntefering mit seiner Enkelin, ähm, Frau Michelle.

Er ist seit dem 12. Dezember 2009 mit der SPD-Lokalpolitikerin Michelle Müntefering (* 1980) verheiratet. Sie war von 1999 bis 2004 stellvertretende Juso-Vorsitzende des Unterbezirks Herne. Seit 2002 ist sie stellvertretende Vorsitzende der Herner SPD und seit 2004 Mitglied im Landesvorstand der SPD Nordrhein-Westfalen.

Müntefering war zuvor zweimal verheiratet, in zweiter Ehe seit 1995 mit Ankepetra Rettich (1946–2008). Ihr Krebsleiden, dem sie am 31. Juli 2008 in Bonn erlag, war die Ursache für Münteferings Rücktritt als Bundesminister und Vizekanzler im Herbst 2007, weil er sich um sie kümmern wollte. Aus seiner geschiedenen ersten Ehe mit seiner Frau Renate stammen seine zwei Töchter, darunter die Schriftstellerin Mirjam Müntefering. Franz Müntefering ist römisch-katholischer Konfession. (Ach nee - aus der Bibel zitieren -und das auch noch falsch, aber als Katholik geschieden?)

Wer schuf den Begriff Agenda 2010?

Er (Franz Müntefering) sagt, dass es ein Fehler war, die Reformpolitik Gerhard Schröders technokratisch Agenda 2010 genannt zu haben. "Der Begriff war gar nicht von uns", sagt er. "Das war eine journalistische Prägung, die wir übernommen haben. Da haben wir werbetechnisch sicher nicht alles richtig gemacht." Ein starkes Stück. Der Begriff stammt nämlich von Gerhard Schröders Frau, einer gelernten Journalistin, die darauf sehr stolz war.

Voll ins Fettnäpfchen getreten.

Am 25. Februar 2009 äußerte Müntefering beim Politischen Aschermittwoch der baden-württembergischen SPD in Ludwigsburg in Bezug auf Länder, in denen der Steuersatz niedriger ist als in Deutschland: "Früher hätte man dort Soldaten hingeschickt. Aber das geht heute nicht mehr." Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker zeigte sich daraufhin empört und im Schweizer Parlament fand seine Aussage ebenfalls ein negatives Echo. Anmerkung: Wann ist dieser arrogante Mann einmal nicht mit seinen Aussagen ins Fettnäpfchen getreten?

Franz ist für die Rente mit 67.

Franz Müntefering hat sich seinerzeit mit SPD-Chef Kurt Beck angelegt. Eine längere Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I für ältere Menschen lehnte er strikt ab. Die Agenda 2010 sei "vernünftig und erfolgreich".

Ziemlich einsam ist es geworden um Müntefering, den einstigen Heilsbringer. (Und das ist auch gut so). Als er im März 2004 von Schröder den Parteivorsitz übernahm, transzendierten Besuche an der Basis schon mal zu sozialdemokratischen Erweckungsmessen. Doch seitdem der heilige Franz der Mehrzweckhallen zum Vizekanzler verweltlich wurde, änderte sich zwar nicht Müntefering – aber die Wahrnehmung der Genossen. In der Logik der Agenda-Politik setzte er, gleich zu Beginn der Koalition, die Rente mit 67 durch – und spätestens von da an war Müntefering keine politische Lichtgestalt mehr, sondern ein sozialdemokratischer Chancentod. (Eben der Totengäber). Vor allem in den Augen der Landtagswahlkämpfer. Wenn man sich mit Menschen aus Münteferings Umfeld unterhält, fällt irgendwann immer ein Satz wie: "So ganz weiß ich auch nicht genau, wie er da tickt", "Keine Ahnung, was er wirklich denkt" oder auch "Wer kennt schon den wahren Münte." Ja wer eigentlich?

Müntefering ist die große Rätselfigur der deutschen Politik. Verschlossen, verschwiegen, schwer deutbar. Eine Restdistanz bleibt immer. Müntefering weiß um seinen Ruf als sphinxhafte Gestalt – und bedient ihn. Schließlich fördert das die Marke "Münte" ähnlich wie der bewusste Einsatz der Dreiwortsatz-Reihung, die er überaus erfolgreich als Parteitagsreden oder Grundsatzrede an den genossen bringt.

Als Arbeitsminister in der Regierung Merkel ist Müntefering bisher nicht herausragend in Erscheinung getreten. An den von seinem Vorgänger Clement - dem Superminister (!) - durchgesetzten arbeitsmarktpolitischen Lockerungen etwa zur Zeitarbeit und Arbeitnehmerüberlassung hat er nichts zu korrigieren vermocht. An den Inhalten zur Agenda 2010 hält er fest. Und muss sich nun aus vielerlei Richtungen anfeinden lassen. Zurecht, Herr Müntefering. Auf solche Menschen wie Sie, kann das Volk getrost verzichten. Und Ihre Agenda und die Menschen die Sie in die Armut getrieben haben, das machen Sie irgendwann einmal mit Gott aus, so Sie IHN jemals treffen sollten, besser gesagt, wenn ER Sie überhaupt sehen will!

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