Der Schah von Persien

Scha Mohammad Reza Pahlavi * 26. Oktober 1919 in Teheran; † 27. Juli 1980 in Kairo) war als Sohn von Reza Schah Pahlavi vom 17. September 1941 bis zum Sturz durch die Islamische Revolution am 11. Februar 1979 Schah von Persien (Iran) und letzter Herrscher auf dem Pfauenthron. Mohammad Reza war der älteste Sohn von Reza Pahlavi, dem ersten Schah der Pahlavi-Dynastie, und Tadj ol-Molouk. Er kam als drittes von elf Kindern mit seiner Zwillingsschwester Ashraf Pahlavi in Teheran zur Welt. Sein Vater wurde zum Schah erhoben, als Moham-
mad Reza sechs Jahre alt war. Seitdem wurde der Junge auf seine zukünftige Rolle als Schah vorbereitet. Bereits im Alter von sieben Jahren wurde er als Kronprinz pro forma Oberst der persischen Armee. Als Zwölfjähriger besuchte er ab Mai 1931 zusammen mit seinen Freunden aus seiner iranischen Schulzeit das Schweizer Internat Le Rosey. Im Mai 1936, drei Wochen vor seiner Abschlussprüfung, kehrte er in den Iran zurück. Anschließend absolvierte er an der iranischen Militärakademie die Offiziersausbildung. Nach dem Abschluss der Ausbildung an der iranischen Militärakademie wurde er zum Generalleutnant befördert und übernahm das Amt des Heeresinspekteurs. Am 15. März 1939 heiratete er die ägyptische Prinzessin Fausia (Fawzieh bint Fuad), eine politische Heirat. Ihre Tochter Shahnaz kam am 27. Oktober 1940 zur Welt. Die Ehe mit Fawzieh wurde 1948 geschieden.

Prinzessin Fawzia von Ägypten

Fausia (auch Fawzieh), geboren am 5. November 1921 in Alexandria, war eine ägyptische Prinzessin und eine Schwester des späteren ägyptischen Königs Faruq. Ihre Eltern waren König Fuad I. und Königin Nazli Sabri. Reza Schah hatte Fausia unter mehreren Kandidatinnen für seinen Sohn als zukünftige Ehefrau ausgesucht. Auf seinem Staatsbesuch in der Türkei hatte Reza Schah diese Frage mit Mustafa Kemal Atatürk besprochen, der wie Reza Schah der Meinung war, dass diese Heirat für Iran wie für Ägypten und im Interesse aller Länder der Region wäre. Die Staatsangehörigkeit von Fausia stellte ein allerdings konstitutionelles Problem für die geplante Hochzeit dar. Nach der iranischen Verfassung musste der Schah von Iran von iranischen Eltern abstammen. Dies bedeutete, dass Fausia die iranische Staatsangehörigkeit zuerkannt werden musste, wenn ihr späterer Sohn Schah von Iran werden sollte. Am 29. November 1939 verabschiedete das iranische Parlament ein Gesetz, mit dem Fausia zur "iranischen Frau mit iranischer Abstammung" erklärt wurde.

Am 16. März 1939 heiratete Fausia im Alter von 17 Jahren den Kronprinzen Mohammad Reza Pahlavi (1919–1980) in Kairo. Zu diesem Zeitpunkt galt sie als die schönste Frau Ägyptens. Nach dem Ende der Hochzeitsreise wurde die Hochzeitszeremonie in Teheran nach schiitischen Ritus wiederholt. Nach der von den Briten erzwungenen Abdankung seines Vaters Reza Schah wurde Mohammad Reza am 17. September 1941 als König und damit zweiter Schah der Pahlavi-Dynastie im Parlament (Majlis) vereidigt. Als Ehefrau von Mohammad Reza Schah wurde Fausia damit Königin. Fausia erschien am 21. September 1942 auf der Titelseite des Life-Magazins, fotografiert von Cecil Beaton, der sie als "asiatische Venus mit einem "perfekten herzförmigen und seltsam bleichen Gesicht mit durchdringenden blauen Augen" beschrieb. Der von den Vätern arrangierten Ehe war kein Glück beschieden. Im Juni 1945 verließ Fausia den Schah und kehrte nach Ägypten zurück. Offiziell wurde ihre Ehe am 19. November 1948 geschieden. Aus der Ehe stammte die Tochter Shahnaz (* 27. Oktober 1940). Am 28. März 1949 heiratete Fausia den ägyptischen Minister Ismail Husain Schirin Bey (1919–1994). Sie trug ab diesem Zeitpunkt den Namen Fawzia Shirin und lebte mit ihrem Mann in der Nähe von Kairo. Mit ihm hatte sie zwei weitere Kinder, Nadia (* 1950) und Muhammed (* 1955). Nach dem Sturz von König Faruk I. am 23. Juli 1952 und der Ausrufung der Republik Ägypten verlor sie ihren königlichen Titel "Prinzessin". Sie ist das älteste Mitglied der königlichen Familie von Ägypten. Ihr Neffe, der ehemalige König Fu'ad II., lebt derzeit in der Schweiz. Die Nachricht über ihren Krebstod im Januar 2005 war eine Zeitungsente. Sie wurde offensichtlich durch Journalisten mit ihrer Nichte Prinzessin Fazia (Fevziye) (1940–2005) verwechselt, einer der drei Töchter von König Faruq.

Zweiter "Anlauf" 1951

Prinzessin Soraya

Soraya Esfandiary-Bakhtiari (* 22. Juni 1932 in Isfahan, Iran; † 25. Oktober 2001 in Paris) war von 1951 bis 1958 Königin von Persien. Sie war die Tochter von Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiari, dem iranischen Botschafter in Deutschland, und seiner deutschen Frau Eva Carl. Am 12. Februar 1951 heiratete Soraya im Golestanpalast von Teheran Schah Mohammad Reza Pahlavi, den letzten Schah des Iran. Soraya wurden der Titel "Prinzessin" und die Anrede "Kaiserliche Hoheit" verliehen. Da die Ehe jedoch nicht den erhofften Thronerben hervorbrachte, wurde sie aus Gründen der Staatsräson am 6. April 1958 geschieden. Als Königin war sie oft Thema der Regenbogenpresse, die sie die "Deutsche auf dem Pfauenthron" nannte. Auch ihre Scheidung wurde von diesen Blättern mit großem Interesse verfolgt. Nach der Scheidung ging Soraya nach Frankreich und begann eine zweite Karriere als Filmschauspielerin. Zuerst war sie in dem Film "Three Faces of a Woman" zu sehen. Sie war mit dem Regisseur Maximilian Schell liiert und lebte auch kurzzeitig in München. Später verliebte sie sich in den italienischen Regisseur Franco Indovina (1932–1972), mit dem sie bis zu seinem Tode liiert war. Nachdem Indovina bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war, verbrachte sie den Rest ihres Lebens mit Reisen durch Europa. Öffentliche Auftritte scheute sie und verkehrte nur äußerst selten im internationalen Jetset. Sie litt an Depressionen. Anlässlich eines Besuches des Kaiserpaares in Deutschland wurde sie mit der "Sonderstufe des Großkreuzes" des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Glanzvolle Hochzeit in Persien, aber...Der Schah muss einen Nachfolger haben der den Thron von Persien besteigt in dessen Hände er das Schicksal des Irans legen konnte. Der Traum des Märchens hatte keine Zukunft: 1958 ließ sich der Schah von Soraya scheiden wegen Kinderlosigkeit.

1959 "dritter Anlauf"

Farah Diba Kaiserin von Persien

Farah Pahlavi (* 14. Oktober 1938 in Teheran, geb. Farah Diba, wurde am 21. Dezember 1959 durch die Heirat mit Schah Mohammad Reza Pahlavi Königin des Iran. Ihr offizieller Titel lautete Malekeh. Mit Dekret vom 20. März 1961 von Schah Mohammad Reza Pahlavi wurde Farah Pahlavi der neue Titel Schahbanu (dt.: "Gemahlin des Schahs") verliehen. Nach ihrer Krönung am 26. Oktober 1967 wurde sie bis zum 31. Oktober 1980 nach deutschem Sprachgebrauch als Kaiserin des Iran bezeichnet. Nach dem Tod von Schah Mohammad Reza Pahlavi am 27. Juli 1980 bis zur Übernahme der "Regentschaft" ihres Sohnes Cyrus Reza Pahlavi an dessen 20. Geburtstag erhob sie den Anspruch, den Iran zu regieren. Dieser Anspruch wurde jedoch von keiner Regierung anerkannt. Schahbanu Farah Pahlavi war zugleich die erste und letzte Kaiserin auf dem Pfauenthron, da mit der Islamischen Revolution die Monarchie im Iran durch eine Islamische Republik ersetzt wurde.

Empress Fara Diba in ihrem Büro

Neben der Erziehung der Kinder übernahm Farah Pahlavi auch offizielle Aufgaben. Sie stand zahlreichen medizinischen, erzieherischen und sozialen Vereinen sowie auch Kultur- und Sportvereinen vor. Ihr Hauptaufgabenbereich umfasste das Gesundheitswesen, die Erziehung und Bildung, das Sozialwesen und die Pflege kultureller und historischer Brauchtümer. Sie beschäftigte sich auch mit Fragen der Umwelt und der Entwicklung des traditionellen Handwerks und der ländlichen Kleinindustrie. Neben der Schirmherrschaft bei einzelnen Organisationen und Vereinigungen, übernahm Farah Pahlavi den Vorsitz von Stiftungen und staatlichen Gesellschaften, die in den von ihr betreuten Bereich fielen. Farah Pahlavi unterhielt ein eigenes Büro, das im Lauf der Jahre auf 40 Mitarbeiter anwuchs. Das Büro war in vier Abteilungen gegliedert: Medizin und Gesundheit, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Soziale Angelegenheiten. Die Finanzierung der einzelnen Projekte erfolgte meist über die Pahlavi-Stiftung von Schah Mohammad Reza Pahlavi, die Farah-Pahlavi-Stiftung, die Nationale Ölgesellschaft (NIOC) und Spenden aus der Industrie und dem Privatsektor. Farah Pahlavi war auch an den Planungen der 2500-Jahresfeier der Iranischen Monarchie beteiligt, mit der die Pahlavi-Dynastie im Jahre 1971 ihren politischen Höhepunkt erlebte.

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