Leider hatten wir uns nicht richtig informert, denn die Bootsfahrt sollte nicht am heutigen Tage sein, wie wir angenommen hatten, sondern erst am nächsten Tag, da das Schiff bereits ausgebucht war. Naja, war unsere Schuld, wir hätten halt auf den Tickets das Datum beachten sollen. So beschlossen wir den Tag noch etwas in Singapur zu verbringen mit Abstecher nach Sentora, der südlichsten Spitze Asiens und den Abend am Boat Quay, der ultimativen Unterhaltungsmeile von Singapur, denn wir hatten eh Lust auf einen beschwingten Abend.

Über die Brücke nach Sentora. Man kann auch mit dem Fahrrad über die Brücke fahren. Aber wir hatten keine. Wäre auch nicht möglich gewesen, denn im Fahrradfahren bin ich leider ungeübt. Also nahmen wir uns ein Taxi. War auch bequemer so.

Die Sentosa Insel ist wegen der schönen, fast 3,2 Kilometer langen Strände ein sehr beliebtes Badeziel. Natürlich beachteten wir als sogenannte Kurzbesucher die ungewohnt intensive Sonneneinstrahlung. Gerade bei der Anreise direkt aus Europa sollte man extrem vorsichtig sein, denn nicht wenige Touristen mußten schon wegen Sonnenstich und Sonnenbrand bereits hier ihren Urlaub vorzeitig beenden. An manchen Stellen wird das Wasser sehr schnell tief, d.h. für Familien mit Kindern empfehlen sich eher die flachen Bereiche mit Badeinseln, weites "Hinausschwimmen" kann prinzipiell nicht empfohlen werden. Der Einfluß von Ebbe und Flut macht sich ebenfalls sehr stark bemerkbar.

Hier sind wir am südlichsten Punkt Asiens - entsprechend unserem Nordpolarkreis.
Am südlichsten Punkt Asiens

Wenn Sie die einzige Hängebrücke von Singapur hier auf Sentosa Island überqueren, stehen Sie am südlichsten Punkt des asiatischen Festlandes, durchaus vergleichbar mit dem Nordkap in Europa. Von hier aus sind es noch genau 136 Kilometer bis zum Äquator, fast nur noch ein Katzensprung. Haben Sie keine Lust auf die schwankende Brücke, können Sie auch vom Central Beach bequem hinüberschwimmen um dann von der Plattform die Aussicht zu genießen. Oft sind kaum Besucher hier, denn sehr bekannt ist dieses Highlight nicht und dann haben Sie diese kleine und paradisische Insel fast für sich alleine. Es wird keine extra Gebühr verlangt.

Die ultimativen Unterhaltungsmeile von Singapur

Am Singapur River reihte sich früher Lagerhaus an Lagerhaus (sog. Godowns) mit geschäftigem Treiben, hier schlug das Herz der Stadt und von hieraus entwickelte sich Singapur zur Großstadt. Durch den Hafen und den immer bedeutender werdenden Containerverkehr sowie die Größe der Schiffe verloren die Lagerhäuser, die Einlagerung von Proviant und damit auch die Flußschiffahrt ihre Bedeutung. Die Häuser wurden nach und nach aufgegeben und verfielen völlig. Dann kam jedoch vor einigen Jahren die Wende durch den ansteigenden Tourismus. Die Häuser wurden aufgekauft und restauriert so daß der Fluß im Bereich des Boat- und Clarke Quays heute wieder zu leben scheint. Restaurants, Diskos, Bars und die verschiedensten Geschäfte ziehen am späten Nachmittag und erst recht am Abend hunderte bis tausende Besucher in ihren Bann. Wandert man dagegen am Tage entlang des Flusses wirkt alles ruhig und fast schon verschlafen.

Am Tag war hier noch nicht viel los, fast schien es wie ausgestorben.
Rund um den Quay. Blick in den Hafen.
Der Boat Quay bei Nacht - eine einzige Pracht.

Am Abend jedoch erstrahlt der Fluß dann festlich durch tausende von Lichter und wohl niemand kann sich der Faszination eines Bummels in dieser stimmungsvollen Atmosphäre entziehen. Am Boat Quay , der 1992 renoviert wurde, reiht sich ein Nobelrestaurant an das andere. Dazu regelrechte Menschenmassen die hier fast ein Gefühl der Hektik vermitteln. Am Clarke Quay dagegen geht es wesentlich ruhiger zu und der fast familiäre Eindruck empfiehlt diese Flußregion eher für ein Abendessen bei Kerzenlicht am Fluß, zumal man hier garantiert weniger bezahlt als am Boat Quay. Unbedingt besuchenswert ist auch am Clarke Quay die Upper Read Street mit kleinen Garküchen wo man einmalig günstig im Freien z.B. die malaiischen Satespieße essen kann. Wichtig: Begehen Sie nie den Fehler hier pro Spieß zu bezahlen. Sie sollten unbedingt auf einer bestimmte Menge bestehen. Wir hatten bei unserem ersten Besuch einfach nur Sate für 2 Personen bestellt und erhielten dann tatsächlich 20 Spieße mit einer riesigen Menge Reis und Salat. Über die Hälfte blieb natürlich übrig und der Besitzer des Grills rieb sich natürlich die Hände über seine gelungene Aktion. Sicher wird es vielen anderen Besuchern auch schon so ergangen sein.

Eingang zum Pier. Einchecken ins Boot. Eigentlich war es eine grössere Jacht mit Übernachtungsmöglichkeit.
Unsere Aussenkabine. Blick vom Boot aus auf Singapur.
Erster Zwischenstopp an einer sehr schön gelegenen Insel. Vorbei ging's an kleinen Fischerdörfern.

Beim Dinner auf dem Boot. Man war ja nie weit von Singapur entfernt. Und so sahen wir vom Boot aus den Boat Quay bei Nacht in seiner ganzen Pracht.

Hätten wir geahnt, dass wir am nächsten Tag eh wieder an Sentosa vorbeikommen mit dem Schiff, hätten wir uns den Weg dorthin gestern sparen können. Nun ja, so hatten wir nochmals Gelegenheit uns Sentosa etwas genauer anzuschauen, vor allem die herrlichen Strände, die Gondelbahn und das Fort Sentosa.

Weisser Strand so weit das Auge schauen konnte. Die Hängebrücke in Sentosa.

Im Zweiten Weltkrieg marschierten Japans Truppen in Malaysia ein und umzingelten die Insel. Die schlecht vorbereiteten britischen Soldaten unter Arthur Percival wurden trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit von den Japanern in der Schlacht um Singapur geschlagen und kapitulierten im Februar 1942. Die Japaner benannten Singapur in Folge in 'Syonan-to' oder "Licht des Südens" Insel um, und hielten es bis zur japanischen Kapitulation im September 1945.

Die Seilbahn in Sentosa. Das alte Fort Sentosa.
Weiter nach Kuala Lumpur in Malaysia.

Weiter Kuala Lumpur in Malaysia