MGB präsentiert in mühevoller Kleinarbeit:
Der lange Weg von
Petrus zum Papst
(Eingebunden in die europäische Geschichte)  
Übrigens: Die Bezeichnung Papst
wurde erstmals 384 verwendet  

Gallus bereitet sich auf den Kampf vor. Trotzdem bekam er nicht die Gelegenheit, sich zu verteidigen: Er wurde von seinen eigenen Truppen im August 253 ermordet. Sein Sohn Volusianus teilte sein Schicksal.

Papst Cornelius   Papst Cornelius, März 251 bis Juni 253. Papst Cornelius  
Gegenpapst: Novatian.
Tod des Kaisers Decius.
Quintus Hostilianus neuer Kaiser.
Trebonianus Gallus Kaiser.
Volusianus Mitkaiser.
Tod des Quintus Hostilianus.  
  
Die Calixtuskatakomben in Rom

Im Jahre 251 wurde er nach einer Sedisvakanz von über einem Jahr, während einer kurzen Ruhephase der Christenverfolgung durch Kaiser Trajanus Decius', gewählt. Novatian warf ihm vor, dass er sich bei der Verfolgung unter Decius gegen Geld eine Bescheinigung verschafft habe, dass er den Göttern geopfert habe. Drei süditalienische Bischöfen weihten Novatian zum Gegenbischof. Da Novation eine Wiederaufnahme der Abgefallenen (lat. lapsi) ablehnte, Cornelius aber eine milde Haltung vertrat, kam es zum endgültigen Bruch und zur ersten Kirchenspaltung.

Auf einer Synode in Rom im Herbst 251, an der 60 Bischöfe teilnahmen, wurden Novatian und seine Anhänger exkommuniziert (Novatianisches Schisma). Unter Kaiser Trebonianus Gallus, wurde er 253 nach Centumcellae (Civitavecchia) in Exil geschickt, wo er im Juni 253 starb.

In Rom genoss Cornelius ganz besondere Verehrung, zumindest bis die Gebeine 875/76 von Kaiser Karl dem Kahlen nach Compiègne überführt wurden. Papst Leo der Große errichtete im 5. Jahrhundert zu Ehren des Cornelius eine Basilika. Ende des 8. Jahrhundert sollen seine Gebeine von Papst Hadrian I. in das Gebiet von Capracoro in Agro Veiente verbracht worden sein. Unter Papst Gregor IV. wurden die Gebeine zur Kirche Santa Maria in Trastevere überführt. Dort in Rom wurde ihnen anscheinend große Verehrung zuteil. Die Gebeine wurden innerhalb der Kirche nochmals umgebettet. Von dort brachte - wahrscheinlich - Kaiser Karl der Kahle 875/77 den Großteil der Gebeine zusammen mit denen des heiligen Cyprian nach Compiègne in Frankreich, das er zur Hauptstadt seines Reiches ausersehen hatte. Heute ruhen seine Gebeine in den Calixtuskatakomben in Rom.

Prätorianer      Kaiser Trebonianus Gallus      Kaiser Hostilianus Messius Quintus      Kaiser Valerian      Prätorianer

Gaius Valens Hostilianus Messius Quintus (* ca. 235; November † 251) war römischer Kaiser von Juni bis November des Jahres 251. Er war der Sohn der späteren Kaisers Traianus Decius und seiner Ehefrau Kaiserin Herennia Cupressenia Etruscilla und der jüngere Bruder des Kaisers Herennius Etruscus.

Hostilian blieb in Rom und bekam – mangels Erfahrung – die Kaiserin Herennia als Regentin an die Seite gestellt.

Nach der Thronbesteigung seins Vaters im August 249 erhielt Hostilian im Jahre 250 zusammen mit seinem Bruder den Titel eines kaiserlichen Prinzen (Caesar), stand aber immer im Schatten seines Bruders Herennius, der das Privileg des Älteren und Thronerben genaß und schon bald nach dessen Machtübernahme mit einem eigenen militärischen Kommando betraut wurde. Anfang 251, als Decius Herennius zum Mitkaiser machte, folgte Hostilian seinem Bruder als princeps iuventutis (Fürst der Jugend). Die Anordnungen wurden in Vorbereitung eines Feldzugs gegen den Gotenkönig Kniva getroffen, der die Donaugrenze überschritten und auf römischem Gebiet geplündert hatte. Hostilian blieb in Rom und bekam – mangels Erfahrung – die Kaiserin Herennia als Regentin an die Seite gestellt.

Herennius, der das Privileg des Älteren und Thronerben genaß erhielt schon bald nach dessen Machtübernahme ein eigenes militärisches Kommando.

Der Feldzug wurde zum Desaster. Decius und Herennius starben in der ersten Junihälfte 251 in der Schlacht von Abrittus und wurden dadurch die ersten Kaiser, die in einer Schlacht gegen eine fremde Armee fielen. Die Armeen an der Donau proklamierten in ihrer Not den verbliebenen Heerführer Trebonianus Gallus zum neuen Kaiser. Doch bevor dieser die Truppen wieder sammeln und zur Durchsetzung seiner Ansprüche nach Rom marschieren konnte, bestätigte der dortige Senat nicht nur Hostilians Rechte, sondern erhob ihn, nachdem die Nachricht vom Untergang seines Vaters und Bruders im Gotenkrieg die Hauptstadt erreicht hatte, im Juni 251 zum Augustus. Decius, der vom Senat schon zu Lebzeiten in Anlehnung an den größten Feldherrn unter den römischen Kaisern den Ehrentitel Traianus erhalten hatte, und Herennius wurden auf Beschluss des Senates unter die Götter erhoben (divinisiert).

Der Feldzug wurde zum Desaster. Decius und Herennius starben in der ersten Junihälfte 251 in der Schlacht von Abrittus und wurden dadurch die ersten Kaiser, die in einer Schlacht gegen eine fremde Armee fielen.

Da Trebonianus ein geachteter General war, kam Angst vor einem neuen Thronfolgekrieg auf. Gallus erkannte aber vor dem Hintergrund des großen Ansehens seines Vorgängers bei Senat und Volk die Entscheidung Roms an und man einigte sich formell auf eine gemeinsame Regierung, wobei die Leitung der tatsächlichen Geschäfte vom älteren Augustus wahrgenommen wurde. Trebonianus adoptierte Hostilian und verheiratete seinen eigenen leiblichen Sohn Volusianus mit dessen Schwester. Dieser musste sich, obwohl etwa zehn Jahre älter als Hostilian, zunächst mit dem niederrangigeren Titel eines Caesar und des "Ersten der Jugend" begnügen, so wie auch seine Ehefrau Baebinia mit Rücksicht auf die älteren Rechte der Witwe des Decius zunächst auf den Titel einer Augusta (Kaiserin) verzichten musste.

Hostilian hielt sich zuletzt mit seinem Hof in der Grenzstadt Viminatium, dem Hauptquartier der 7. Legion, im östlichen Teil des heutigen Serbien auf, und ließ dort auch Münzen mit seinem Portrait prägen. Inwieweit er persönlich als Feldherr an militärischen Auseinandersetzungen gegen die Goten beteiligt war, ist nicht überliefert. Sein erhaltener Sarkophag zeigt jedenfalls eine Triumphdarstellung nach dem Vorbild Alexanders des Großen. Im November 251 erkrankte Hostilian an der im Gotenkrieg in das Reich eingeschleppten Pest und erlag als einer der Ersten der Epidemie, welche noch Jahrzehnte lang das Imperium heimsuchen und Hunderttausende von Opfern fordern sollte (zu denen im Jahre 270 auch der Kaiser Claudius Gothicus gehören sollte). Seine Leiche wurde vor den Toren der Stadt verbrannt und an Ort und Stelle in einem eigens errichteten Mausoleum beigesetzt. Das gleiche Schicksal erlitt seine Mutter. Gefundene Knochenreste sind zur Bestätigung der Todesursache zur DNA-Analyse nach Australien verbracht worden. Hostilian war der erste Kaiser seit 40 Jahren – und der zwölfte überhaupt – der nicht ermordet wurde. Sein Tod machte den Weg frei für die alleinige Regierung des Trebonianus und dessen Sohnes.

Trebonianus Alleinherrscher    So liess er sich auch feiern.    Trebonianus Alleinherrscher
Trebonianus Alleinherrscher und so liess er sich auch feiern.

Die Kaiser Trebonianus Gallus und Volusianus sammeln ihre Truppen in Italia. Auch Valerian, der Statthalter von Raetia und Noricum, wird um Hilfe gerufen. Bei Interamna treffen die Heere aufeinander, noch bevor Valerian mit seinen Legionen eingreifen kann. Die Schlacht wird für die kaiserlichen Truppen zur Niederlage. Trebonianus Gallus und sein Sohn Volusianus setzen sich mit einer Gruppe Überlebender nach Norden ab. Beim Forum Flaminii werden die Kaiser von ihren eigenen Soldaten umgebracht. Aemilianus wird römischer Kaiser. Zugleich lässt sich Valerian im Norden Italias von seinen Truppen zum Gegenkaiser ausrufen.

Die Schlacht wird für die kaiserlichen Truppen zur Niederlage. Trebonianus Gallus und sein Sohn Volusianus setzen sich mit einer Gruppe Überlebender nach Norden ab.

Bild unten: Trebonianus Gallus wurde in Italien in eine Familie mit weithin geachteten Vorfahren und senatorischem Hintergrund geboren. Er hatte zwei Kinder aus seiner Ehe mit Afinia Gemina Baebiana, den späteren Kaiser Gaius Vibius Volusianus und eine Tochter, Vibia Galla. Seine frühe Laufbahn war, wie damals noch üblich, mit politischen und militärischen Stationen durchsetzt. Er war Konsul und 250 Statthalter für die Provinz Moesia, eine Ernennung, die das Vertrauen des Kaisers Decius in ihn beweist. In Moesia war Gallus eine Schlüsselfigur bei der Abwehr der häufigen Invasionen der Goten über die Donau und wurde dadurch bei der Armee populär.

Trebonianus' Frau Afinia Gemina Baebiana und seine Tochter Vibia Galla.
Sassanidenherrscher Schapur I.

Begierig darauf, Kompetenz zu zeigen und Popularität in der Stadt zu gewinnen, engagierte sich Gallus schnell im Kampf gegen die Seuche und organisierte die Beisetzung der Opfer. Gallus wird oft der Christenverfolgung beschuldigt, aber der einzige Beleg für diese Anschuldigung ist die angebliche Einkerkerung des römischen Bischofes Cornelius im Jahr 252. Wie seine Vorgänger hatte auch Gallus keine einfache Regierungszeit. Im Osten marschierte der persische König Schapur I. ein, eroberte die Provinz Syrien ohne auf römischen Widerstand zu treffen. An der Donau überfielen die gotischen Stämme trotz des Friedensvertrags von 251 erneut das Land. Die Armee war mit dem Kaiser nicht zufrieden, und als Aemilianus, Gouverneur von Moesia Superior und Pannonien, die Initiative ergriff, die Goten angriff und schlug, wurde er von seinen Soldaten zum Kaiser proklamiert.

Im Osten marschierte der persische König Schapur I. ein, eroberte die Provinz Syrien ohne auf römischen Widerstand zu treffen.

Gallus bereitete sich auf den Kampf vor. Er rief mehrere Legionen und andere Verstärkungen von der Rheingrenze zurück; unter den loyalen Heerführern war dabei auch der spätere Kaiser Valerian. Trotz dieser Maßnahmen marschierte Aemilianus nach Italien, um seinen Anspruch durchzusetzen. Gallus bekam nicht die Gelegenheit, sich zu verteidigen: Er wurde von seinen eigenen Truppen im August 253 ermordet. Sein Sohn Volusianus teilte sein Schicksal.

Kein Bild vorhanden.     Papst Lucius I., 25.6. 253 - 5.3. 254   Kein Bild vorhanden
    Ermordung der beiden Kaiser
Trebonianus und Volusianus.
Valerianus Kaiser.
Gallienus Mitkaiser.

Lucius I. (* in Rom; † 5. März 254) war Bischof von Rom für acht Monate (25. Juni 253 bis zu seinem Tode). Lucius war Römer. Von Kaiser Trebonianus Gallus wurde Lucius sofort in die Verbannung geschickt. Nach dem gewaltsame Tod des Kaisers konnte er unter dessen Nachfolger Valerian rasch zurückkehren. Das Schisma des Novatian dauerte unter seiner Amtszeit fort. Gegen den Rigorismus der Novatianer vertrat er wie schon sein Vorgänger die mildere Richtung in der Bußpraxis. Er wird in mehreren Briefen des heiligen Cyprian von Karthago erwähnt, der ihn als mutigen Bekenner rühmt. Erst spätere Legenden berichten von einem Martyrium. Wie seine Vorgänger fand er seine letzte Ruhestätte in der Calixtus-Katakombe. Bei deren Wiederentdeckung wurde ein Stück seiner Grabinschrift gefunden.

Kein Bild vorhanden     Papst Stephan I., 12. 5. 254 - 2. 8. 257   Kein Bild vorhanden
    Ermordung Severus Alexanders.
Maximinus Thrax neuer Kaiser.
Beginn neuer Christenverfolgungen.

Der hl. Stephan, † 2.8. 257, stammte aus dem römischen Geschlecht der Julier und wurde nach ca. 60tägiger Sedisvakanz zum Nachfolger des Papstes Lucius I. gewählt. Sein Pontifikat währte vom 12. 5. 254 - 2. 8. 257. - Stephans Bedeutung liegt vor allem in der Stärkung des Papsttums, die aus drei Auseinandersetzungen mit dem Bischof Cyprian von Karthago erwuchs. Der erste Streit entstand aus der Absetzung zweier spanischer Bischöfe, die unter der Verfolgung abtrünnig geworden waren. Einer von ihnen überredete Stephan, sie beide wieder in ihre Ämter einzusetzen. In Reaktion darauf appellierten die spanischen Gemeinden an Cyprian, der nach Einberufung eines Konzils nordarfrikanischer Bischöfe einen Synodalbrief veröffentlichte, in dem er die Absetzung der beiden Bischöfe nochmals bestätigte; dem Papst hielt Cyprian zugute, er sei getäuscht und irregeführt worden. Die zweite Auseinandersetzung betraf den Bischof Marcian von Arles, der der Auffassung des Gegenpapstes Novatian anhing und vormals abgefallenen Christen selbst noch auf dem Sterbebett die Wiederversöhnung mit der Kirche verweigerte. Da Stephan dem Drängen zahlreicher Bischöfe, Marcian seines Amtes zu entheben, nicht folgte, wandten sie sich an Cyprian, der seinerseits nun vom Papst die Exkommunikation Marcians und die Ernennung eines neuen Bischofs forderte.

Cyprian (* um 200; † 14. September 258 in Karthago), eigentlich Thascius Caecilius Cyprianus, war Bischof von Karthago und ein bedeutender Kirchenschriftsteller der Alten Kirche. Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Vom Proconsul wurde er nach Curubis verbannt und später auf seinem Landgut interniert. Am 13. September 258 wurde er verhaftet und durch den Proconsul Galerius Maximus, den Nachfolger des Paternus, zum Tode verurteilt und am folgenden Tag bei Karthago öffentlich enthauptet. Der dritte und theologisch bedeutendste Streit ging um die Frage, ob die von Häretikern vorgenommene Taufe gültig sei. Die Kirchen Nordafrikas, Syriens und Kleinasiens waren sich mit Cyprian darin einig, daß die Taufe nur innerhalb der Kirche gespendet werden dürfe und die Häretikertaufe deswegen ungültig sei; bekehrte Ketzer müßten sich einer Wiedertaufe unterziehen. Stephan beharrte jedoch darauf, daß Häretiker lediglich der Lossprechung durch Handauflegung bedürften. Während Cyprians Position auf zwei nordafrikanischen Synoden (255 und 256) bestätigt wurde, drohte Stephan den kleinasiatischen Gemeinden mit Ausschluß aus der Kirchengemeinschaft für den Fall, daß sie sich nicht der päpstlichen Position beugten. Die Beschlüsse der nordafrikanischen Synoden lehnte Stephan als gegen die Tradition gerichtet ab, so daß ein Bruch zwischen Rom und großen Teilen der Kirche drohte. Allerdings starb Stephan am 2.8. 257 und ein Jahr später auch Cyprian (als Märtyrer), wodurch die spannungsgeladene Situation entschärft wurde.

Valerianus liess sich 58jährig zum Kaiser ausrufen.

Valerianus, * um 195 an unbekanntem Ort in Eturien † nach 262 an unbekanntem Ort (in der Sklaverei) Kaiser von September 253 bis Juni 260. Der Niedergang der römischen Macht im 3. Jh. n. Chr. wird durch keinen anderen römischen Kaiser so treffend repräsentiert, wie durch Valerian. Als Mann, der sowohl vom Senat als auch vom Heer respektiert wurde, ergriff er wie schon zahlreiche Männer vor ihm die Gelegenheit und liess sich 58jährig zum Kaiser ausrufen. Seine Herrschaft währte nicht ganz sieben Jahre und bestand eigentlich nur aus Revolten und einem Verteidigungskrieg gegen Goten und Perser. Bürgerkrieg, Hungersnöte, Inflation und Invasionen brachten dem Römischen Reich den Tiefpunkt seiner Geschichte. Und am tiefsten Punkt wurde Valerian vom Perserkönig Schapur I. gefangen genommen um den Rest seines Lebens als greiser Sklave verbringen zu müssen. Die wenigen erhalten gebliebenen Portraits zeigen Valerian als Mann mit angespanntem Blick; ganz der damaligen Lage des Römerreiches entsprechend.

Papst Sixtus II.    Papst Sixtus II., 30.8.257 - 6.8.258 Papst Sixtus II.
Valerian setzt die Christenverfolgung fort.
Beginn der bis 273 dauernden sogenannten
"Dreißig-Tyrannen-Herrschaft"
von Gegenkaisern und Usupatoren
in vielen Teilen des zerfallenden Imperiums.

Diakon Laurentius war der Überlieferung nach verzweifelt, dass er nicht wert erachtet wurde, den Tod mit Sixtus zu teilen.

Als der römische Bischof Sixtus II. unter dem Christenverfolger Valerian festgenommen und enthauptet wurde, war sein Diakon Laurentius der Überlieferung nach verzweifelt, dass er nicht wert erachtet wurde, diesen Tod zu teilen. Sixtus tröstete ihn mit der Verheißung, dass er ihm in drei Tagen nachfolgen werde, und erteilte ihm den Auftrag, den Kirchenschatz den Leidenden und Armen auszuteilen. Kaiser Valerian erhob Anspruch auf diese Schätze; um Laurentius zur Herausgabe zu zwingen, wurde der mehrfach gegeißelt, erbat sich jedoch drei Tage Bedenkzeit, verteilte während dieser Frist die Güter und präsentierte dann die beschenkten und christlich gewordenen Armen dem Kaiser als "die wahren Schätze der Kirche". Der erboste Valerian ließ Laurentius mit Bleiklötzen schlagen, zwischen glühende Platten legen, versuchte vergeblich ihn zum heidnischen Opferdienst zu zwingen und befahl schließlich, den Unerschütterlichen über stetig unterhaltenem Feuer auf einem Rost langsam zu Tode zu martern. Selbst in diesen Qualen bewahrte er sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, der Braten sei auf der einen Seite schon gar. Sein Kerkermeister Hippolytus, durch die Standhaftigkeit des Laurentius bekehrt, begrub ihn.

Papst Dionysius.    Papst Dionysius, 22.7.259 - 26.12.268   Papst Dionysius.
Kaiser Valerian gerät in die Gefangenschaft
Schapurs I. von Persien.
Gallienus Alleinherrscher.
Ermordung des Gallienus.
Claudius II. Goticus neuer Kaiser.

Wahrscheinlich wurde er in Griechenland geboren. Dionysius, der 259 nach den Verfolgungen Kaiser Valerians gewählt wurde, fiel die Aufgabe zu, die römische Kirche neu zu organisieren, welche in Chaos lag. Dionysius sandte große Geldsummen an die Kirchen Kappadokiens, welche von marodierenden Goten verwüstet wurden, um diese wieder aufzubauen und die Gefangenen freizukaufen. Die Neuordnung der Kirche und der Friede mit Kaiser Gallienus brachten eine Zeit der Ruhe für die römische Kirche. Dionysius ist der erste Papst, der nicht als Märtyrer gestorben ist. Er starb am 26. Dezember 268.

König Schapur I. aus Persien sichtet den fliehenden Valerian und setzt ihm mit seinen Reitern nach. Valerian wird gefangen genommen und stirbt in der Gefangenschaft. Sein Todesdatum ist unbekannt.

Papst Felix I.     Papst Felix I., 5.1. 269 - 30.12. 274   Papst Felix I.
    Tod des Claudius II. Goticus.
Quintillus Kaiser.
Selbstmord des Quntillus.
Aurelian neuer Kaiser.

Felix I. (* in Rom; † 30. Dezember 274 ebenda) wurde am 5. Januar 269 zum Bischof von Rom gewählt, nachdem sein Vorgänger Dionysius am 26. Dezember 268 gestorben war. Sein Name bedeutet: der Glückliche. Es gibt wenig authentische Quellen hinsichtlich seines Episkopats. Man schreibt ihm zu, dass er den jährlichen Messen an den Gräbern der Märtyrer den kirchlichen Segen gab, einer schon lange gepflegten Tradition. Auch das Gesetz zur Einsegnung von Kirchen wird auf ihn zurückgeführt. Er soll sich stark für die von Kaiser Aurelian verfolgten Christen eingesetzt haben, weshalb er auch - möglicherweise unberechtigt - als Märtyrer geführt wird. Felix starb am 30. Dezember 274.

Tribun   Kaiser Claudius-II-Goticus.   Prätorianer   Kaiser Quintillus   Prätorianer   Kaiser Aurelian   Tribun

Claudius (II.) Gothicus, mit vollständigem Namen Marcus Aurelius Claudius, war von 268 bis 270 römischer Kaiser. Er wurde 214 oder 219 vermutlich in Sirmium in Pannonien geboren. Im September 268 bestieg er den Thron, nachdem er an der Ermordung seines Vorgängers Gallienus beteiligt war. Obwohl seine Regierungszeit mit zwei Jahren nur kurz dauerte, verzeichnete er große Erfolge. So vertrieb er die Goten, die nach Illyricum und Pannonien eingedrungen waren und den Peloponnes besetzt hielten, in der Schlacht bei Naissus (heute Niš) gemeinsam mit dem späteren Kaiser Aurelian für ein ganzes Jahrhundert aus dem Reich und drängte sie hinter die Donau. Diese Schlacht brachte ihm auch seinen Beinamen Gothicus ein, was insofern beachtenswert ist, da zuvor die Goten, etwa von Dexippos, als Skythen bezeichnet worden sind.

Obwohl seine Regierungszeit mit zwei Jahren nur kurz dauerte, verzeichnete er große Erfolge. So vertrieb er die Goten, die nach Illyricum und Pannonien eingedrungen waren und den Peloponnes besetzt hielten, in der Schlacht bei Naissus.

Fast gleichzeitig fielen die Alamannen von Norden nach Italien ein, doch Claudius konnte sie im November 268 – wenige Monate nach der Schlacht bei Naissus – in der Schlacht am Lacus Benacus, dem heutigen Gardasee, vernichtend schlagen. Fortan durfte er den Ehrentitel Germanicus Maximus tragen. Nachdem er das Kommando im Gotenkrieg an Aurelian abgetreten hatte, brach er Ende des Jahres 269 erneut nach Pannonien auf, um die Vandalen zu besiegen. Doch er erkrankte an der Pest und starb im Frühjahr 270. Sein Nachfolger wurde – gegen seinen Willen – sein Bruder Quintillus. Seit dem Jahre 238 wurde das Römische Reich wiederholt von Einfällen der Goten heimgesucht. In den – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – jahrzehntelang andauernden Auseinandersetzungen wurden große Teile der Balkanhalbinsel verwüstet. Im Juni des Jahres 251 fielen die Kaiser Decius, Vater und Sohn, in der Schlacht von Abrittus, nachdem sie der Gotenkönig Kniva in einen Hinterhalt gelockt hatte. Zwar gelang es den Nachfolgern des Decius, die Situation etwas zu stabilisieren, doch sollte es bald zu einer Invasion unbekannten Ausmaßes kommen.

Die Goteninvasion des Jahres 267

Im Jahre 267 brachen gotische Heerscharen, begleitet vom Stamme der Heruler, vom Nordufer des Asowschen Meeres mit angeblich 2.000 Schiffen und 320.000 Mann in Richtung des Ägäischen Meeres auf. Dort angekommen, suchten sie die zahlreichen Ziele des Ägäisraumes heim, unter anderem Kreta, Rhodos und Zypern. Während der Belagerung Athens, zeichnete sich der Historiker Dexippus aus, dem es gelang, die Invasoren zu vertreiben und eine Bürgermiliz zusammenzustellen. Kaiser Gallienus gelang es, im Frühjahr des Jahres 268 den Kriegerscharen der Goten und Heruler auf ihrem Weg nach Makedonien am Flusse Nestos entgegenzutreten und ihnen eine empfindliche Niederlage beizubringen. Doch bevor er weiter gegen die Invasoren vorgehen konnte, wurde er aufgrund der Rebellion seines Heerführes Aureolus, welchen er mit der Sicherung Oberitaliens betraut hatte, nach Italien zurückgerufen, wo er noch im gleichen Jahr einer Verschwörung seiner illyrischen Offiziere zum Opfer fiel. Beim Senat war Claudius im Gegensatz zu seinem Vorgänger äußerst beliebt, denn Gallienus hatte den Senatoren jegliche militärische Befehlsgewalt verweigert. Aufgrund seiner großen Verdienste um das Römische Reich divinisierte ihn der Senat nach seinem Tod als Divus Claudius ("Gott Claudius").

Im Jahre 267 brachen gotische Heerscharen, begleitet vom Stamme der Heruler, vom Nordufer des Asowschen Meeres mit angeblich 2.000 Schiffen und 320.000 Mann in Richtung des Ägäischen Meeres auf.

Kein Bild vorhanden.    Papst Eutychianus, 4.1.275 - 7.12.283   Kein Bild vorhanden.
Ermordung Aurelians.
Tacitus neuer Kaiser
Ermordung des Tacitus.
Florianus und Probus Kaiser.
Ermordung des Florianus und Probus.
Carus Kaiser.
Numerianus Mitkaiser.
Ermordung des Carus

Eutychianus (von griech. Eutychianos = "der Beglückte", kurz Eutychian; † 7. Dezember 283) war von 275 bis 283 Bischof von Rom. Seine Grabinschrift wurde in der Calixtus-Katakombe in Rom entdeckt. Über Leben und Wirken Eutychians ist kaum etwas bekannt. Selbst die Daten seines Episkopats sind ungesichert. Dem Liber Pontificalis zufolge amtierte er 8 Jahre und 11 Monate lang, vom 4. Januar 275 bis zum 7. Dezember 283. Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea berichtet allerdings, Eutychian sei nur 10 Monate lang Bischof von Rom gewesen. Legenden zufolge erlaubte er das Segnen von Weintrauben und Bohnen auf dem Altar und beerdigte 324 Märtyrer mit seinen eigenen Händen. Einige Historiker bezweifeln diese Überlieferung, da aus der Amtszeit Eutychians keine größeren Verfolgungen bekannt sind und das Einsegnen der Feldfrüchte allgemein einer späteren Periode zugeschrieben wird.

Marcus Claudius Tacitus (* um 200; † 276) war von 275 bis 276 römischer Kaiser. Entgegen den damals wohl von ihm selbst in Umlauf gebrachten Gerüchte war er höchstwahrscheinlich in keiner Weise verwandt mit dem berühmten römischen Schriftsteller Tacitus. Tacitus wurde wohl um 200 in einer der Donauprovinzen (Noricum, Pannonia oder Raetia) als Sohn einfacher Eltern geboren. Von seinen Verwandten ist lediglich sein Nachfolger und Bruder Florianus bekannt. Über seine Karriere ist nur das Konsulat bekannt, das er offenbar 273 bekleidete.

Nach der überraschenden Ermordung Aurelians gab es zunächst wohl ein angeblich sechs Monate (eher nur wenige Wochen) langes Interregnum, während die Soldaten über den neuen Kaiser berieten, da Aurelian keinen designierten Nachfolger hinterlassen hatte und die Legionäre sich offenbar auf keinen Kandidaten einigen konnten. Letztendlich beschlossen sie, die Entscheidung an die Senatoren zu delegieren, die schließlich mit Tacitus einen angesehenen Standesgenossen, der nach einer Militärlaufbahn Mitglied des Senats geworden war, zum neuen Kaiser bestimmten. Die Soldaten folgten dem Vorschlag des Senats und riefen Tacitus zum Kaiser aus. Manche Althistoriker vermuten allerdings, dass der Bericht der Historia Augusta über die Beteiligung des Senats eine spätere Konstruktion sei und nicht den historischen Tatsachen entspreche.

Florianus bekämpfte die Germanen, während Tacitus sich um die einfallenden Goten kümmerte – beide waren offenbar erfolgreich.

Als erster Soldatenkaiser seit einiger Zeit hegte Tacitus offenbar die Hoffnung, eine neue Dynastie begründen zu können, und ernannte darum seinen Bruder Florianus zum Prätorianerpräfekten. Doch bald nach seiner Inthronisierung kam es wieder zu Grenzkämpfen, als germanische Stämme den Rhein überquerten und überall Verwüstungen und Chaos hinterließen. Gleichzeitig drangen Goten von nördlich des Schwarzen Meeres, die behaupteten, noch von Aurelian gegen die Perser angefordert worden zu sein, über den Kaukasus nach Kleinasien ein. Als Reaktion spaltete sich das Brüdergespann auf: Florianus bekämpfte die Germanen...

Goten kämpfen gegen die Römer.
Links: Goten kämpfen gegen die Römer. Rechts: Tacitus erwartete sie bereits.

...während Tacitus sich um die einfallenden Goten kümmerte – beide waren offenbar erfolgreich. Tacitus war gerade sechs Monate im Amt und hatte angeblich eben die Goten geschlagen, als er plötzlich und unerwartet starb. Über die Todesursache existieren nur Spekulationen. Sein Bruder Florianus folgte ihm für kurze Zeit auf den Thron.

Nach der Ermordung Kaiser Florianus wurde Marcus Aurelius Probus (* 19. August 232 in Sirmium, römischen Provinz Unterpannonien (nahe des heutigen Sremska Mitrovica in Serbien); † 282 ebenda) römischer Kaiser von 276 bis 282. Probus wurde im September 282 von unzufriedenen Soldaten in einem Weingarten ermordet.

Der von Kaiser Probus ernannte Prätorianerpräfekt Carus übernahm nun die Macht. Kaiser Carus führt einen erfolgreichen Feldzug gegen das persische Sassanidenreich. Schah Bahram II. kann die Römer nicht zurückhalten, da er selbst in einen Bürgerkrieg gegen seinen Bruder Hormozd verwickelt ist. Auch die persische Hauptstadt Seleukia-Ktesiphon wird vom Kaiser erobert. Kaiser Carus wird am 29. August nach einem Sturm tot in seinem Zelt gefunden. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar. Vermutet wird aber eine natürliche Todesursache. Carus’ Sohn Carinus übernimmt die Herrschaft über das Römische Reich. Sein Bruder Numerian übernimmt als Mitregent die Armee, die sich tief im Sassanidenreich befindet. Ende Juli 283 fand man den Kaiser tot in seinem Zelt im Feldlager auf. Angeblich wurde er durch einen Blitzschlag getötet, plausibler erscheint aber, dass er an einer Krankheit starb oder ermordet wurde. Seine Söhne traten gemeinsam seine Nachfolge an.

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